Es existieren verschiedene Ansätze und Theorien darüber, was Menschen motiviert, denn Motivation ist nicht gleich Motivation. Eine Form von Ansporn ist intrinsische Motivation.
Definition: Was bedeutet intrinsische Motivation?
Intrinsische Motivation ist ein Begriff aus der Psychologie, der die Motivation beschreibt, die aus einem menschlichen Verhalten heraus entsteht. Der Terminus intrinsisch leitet sich ab vom lateinischen Begriff „intrinsecus“ (übersetzt als inwendig, innerlich oder nach innen gewendet). Das Gegenteil von intrinsisch ist extrinsisch. Intrinsische Motivation bezieht sich auf den Ursprung der Motivation aus dem Innern des Menschen.
Die innere Motivation ist ein Synonym davon. Besitzt eine Person die passende Kompetenz und Leidenschaft, um eine Tätigkeit auszuführen, wird sie durch die bloße Fähigkeit dazu motiviert. Das Ausüben der Aufgabe stellt eine intrinsische Belohnung dar. Experten sprechen häufig vom Flow-Erleben. Es ist die Freude, die während einer Tätigkeit aufkommt und als Anreiz sowie Belohnung wirkt.
Entstehung von intrinsischer Motivation
Motivation entwickelt sich aus dem Bestreben des Menschen, die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Dieses Verlangen zeigt sich in konkreten Handlungsmotiven. Die sehr bekannte Maslowsche Bedürfnispyramide sowie die Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg bieten eine Klassifikation dieser Motive. Besonders die Theorie von Herzberg ist eine sinnvolle Grundlage, um die Herkunft der intrinsischen Motivation modellhaft zu erklären. Demzufolge bestimmen spezielle externe Hygienefaktoren sowie Motivatoren, wie sehr eine Person im Kontext eines Verhaltens motiviert ist.
Hygienefaktoren sind finanzielle Anreize wie Gehälter, zwischenmenschliche Beziehungen und das soziale Umfeld. Als Motivatoren dienen die Faktoren, die aufgrund einer Tätigkeit an sich entstehen und den weiteren Verlauf des Handelns bestimmen. Experten gehen davon aus, dass sich hier der Schlüssel zur Quelle und Förderung einer intrinsischen Motivation befindet.
Hygienefaktoren | Motivatoren |
---|---|
Inhalt der Tätigkeit | Gehälter |
Anerkennung | Arbeitsumfeld |
Verantwortung | soziale Beziehungen |
Erfolg | Sicherheit |
Zuwachs an Wissen | Status |
persönliche Weiterentwicklung |
Abgrenzung zur extrinsischen Motivation
Die extrinsische Motivation stellt in der Psychologie das Gegenstück zur intrinsischen Motivation dar. Diese Abwandlung des Ansporns beruft sich auf äußere Anreize, die den Ausgangspunkt für extrinsische Motive bilden. Menschen, die sich extrinsisch motivieren, handeln mit der Intention, eine spezifische Aufgabe zu erledigen. Wenn der Auftrag erfüllt ist, winkt eine externe Belohnung. Dazu zählen als Beispiel ein Gehaltsbonus oder andere Benefits. Die Motivation durch externe Anreize wirkt sich im Vergleich zur intrinsischen Motivation schneller und einfacher aus. Im Gegensatz dazu gelten intrinsische Anreize zumeist als nachhaltiger.
Der Unterschied zwischen intrinsischer Motivation und extrinsischer Motivation lässt sich gut an einem Beispiel aufzeigen. Wenn ein Absolvent einer Universität über eine konkrete Leidenschaft für eine spezielle Branche verfügt, ist er intrinsisch motiviert und bringt das interne Selbstverständnis mit, in diesem Fachgebiet künftig zu arbeiten. Spielen dagegen eher Anreize wie besonders hohe Gehälter eine Rolle, um sich mit einem Abschluss für eine Branche zu qualifizieren, ist er extrinsisch motiviert.
Theoretisch können beide Arten der Motivation vorliegen. In diesem Fall ergeben sich daraus zwei mögliche Optionen:
Motivation Crowding Effect
Der Motivation Crowding Effect entsteht, wenn intrinsische und extrinsische Motivation sich überschneiden und miteinander verstärken.
Korrumpierungseffekt
Ein Korrumpierungseffekt tritt ein, wenn extrinsische Anreize kurzzeitig stärker wirken und den Grad der inneren Motivation nachhaltig herabsetzen.
Motivationen von innen heraus fördern
Intrinsisch motivierte Menschen besitzen eine starke innere Antriebskraft. Das eigene Engagement steigt ebenso wie die Bereitschaft, größere Hürden in Kauf zu nehmen, um ein Ziel zu erreichen. Oftmals gelten intrinsische Charaktere als kreativ und flexibel. Sie erfüllen eine Aufgabe mit Spaß und sehen darin einen Anlass, sich selbst zu verwirklichen. Ein steigendes Leistungsvermögen und weniger Stress sind die Folge.
Intrinsische Motivation führt in jedem Bereich zum Erfolg beim Lernen, egal ob in der Schule, der Ausbildung oder im Job. Im beruflichen und wirtschaftlichen Kontext steht intrinsisch motiviertes Verhalten in einem engen Bezug zur Mitarbeitermotivation. Zufriedenheit und gute Laune bei der Arbeit ist für viele Mitarbeiter eine wichtige Grundlage bei der Wahl des Arbeitsplatzes.
Unternehmen benötigen hier einen eigenen Purpose, um steigenden Ansprüchen und Bedürfnissen von Mitarbeitern zu entsprechen. Daraus entsteht der Vorteil, dass innerlich motivierte Mitarbeiter zu einem spürbaren Anstieg der Leistung beitragen. Deshalb lohnt es sich sowohl für die Mitarbeiter als auch die Unternehmen, den inneren Ansporn zu wecken und zu unterstützen.
So steigert sich intrinsische Motivation
Die Motivation zur Arbeit durch die Betätigung selbst ist die optimale Form. Dabei ist es jedoch wichtig, dass dieser Umstand sich nicht immer hervorrufen lässt. Der innere Antrieb ist in gewissen Relationen stärker oder weniger stark ausgeprägt. Den Impuls zu erzwingen, macht keinen Sinn, denn es ist unmöglich. Der Ansporn einer Person ist maßgeblich von ihrer psychischen Grundlage abhängig. Zudem beeinflussen auch Umstände einer Situation oder eines Sachverhaltes die Motivation, die damit zusammenhängt.
Unternehmen verfügen nur bedingt über die Option, auf ihre Mitarbeiter einzuwirken. Meist ist das nur über das Verhalten von Führungskräften und eine gute Mitarbeiterführung möglich. Auch die Gestaltung der Arbeitsumstände oder New Work-Ansätze, die positiv die Work-Life-Balance beeinflussen, helfen dabei, die intrinsische Motivation zu steigern. Die folgenden Maßnahmen unterstützen dabei, die innere Motivation als gewünschtes Verhalten bei Arbeitnehmern und den Spaß bei der Arbeit zu aktivieren:
- Arbeitsatmosphäre optimieren
- Verantwortung übertragen
- tieferen Sinn einer Aufgabe erkenntlich machen
- Feedback über Leistungen geben
- Anerkennung zeigen
- Weiterentwicklung fördern
- Erfolge sichtbar machen und feiern
- eigenverantwortliches Handeln fördern
Motivation als Basis für den Unternehmenserfolg
Arbeitnehmer verfügen normalerweise über einen eigenen Antrieb, wenn sie sich bewusst für eine Arbeitsstelle entscheiden. Es ist der innere Antrieb, durch das tägliche Engagement im Beruf sinnvoll zum Erfolg beizutragen. Unternehmen besitzen deshalb die Aufgabe, diesen Purpose so gut wie möglich zu erhalten, zu wecken und ihn zu aktivieren. New Leadership als Basis eröffnet sowohl Führungskräften als auch Angestellten alle Optionen, motiviert gemeinsame Herausforderungen anzugehen und Ziele zu verfolgen.
Das wirkt sich unmittelbar auf die Mitarbeiterbindung aus. Die Wirkung geht zudem weit über etablierte externe Anreize wie Geld oder materielle Dinge hinaus, um Angestellte nachhaltig innerlich zu motivieren. Intrinsische Motivation entsteht nur im Individuum selbst. Deshalb ist sie, wenn sie existiert, ein besonders starkes Signal mit eindeutiger Zielrichtung.